Welche Politik wünsche ich mir? Das frage ich mich oft. Es gibt viele Antworten darauf. Eine ist: Es sieht gar nicht so schlecht aus mit der gegenwärtigen Politik - in Deutschland und anderswo.
Corona zeigt uns, dass der Staat gut funktionieren kann. Wenn er will. Man darf auch nicht ständig meckern und klagen. Das nervt nur.
Aber vielleicht wäre es gut, wenn unsere hauptamtlichen Politiker, egal, ob auf Kreisebene, auf Landesebene oder auf der Bundesebene, wieder einen intensiveren und ehrlicheren Kontakt zur
Bevölkerung suchen und wegkommen von einer reinen Funktionspolitik, weg von Ritualen, weg von Symbolhandlungen und Symbolworten. Auch hier zeigt Corona, dass es möglich ist. Rituale sind derzeit
kaum zu sehen. Alles muss neu gedacht werden und das ist gut. Ich wünsche mir, dass das nach der Pandemie so bleibt. Das es dann nicht nur heißt "Wir müssen neu denken", sondern dass das auch
wirklich so gemeint ist.
Denn: Ich werde das Gefühl nicht los, dass sich etwas grundlegend verändert, dass sich etwas Ungutes zusammenbraut an der sog. Basis auf dem Land und in den Städten. Das Vertrauen in die
Politik schwindet. Das merkt man nicht erst, seit die Querdenker unterwegs sind. Die sind laut, zu laut. Aber hier auf dem Lande...Die Menschen sprechen nicht so genau darüber und schon gar nicht
laut. Es ist eher so ein Murmeln und Grummeln. Vielleicht war es schon immer so. Vielleicht wird es aber gerade jetzt wirkmächtiger, weil wir in unsichere Zeiten abdriften (...die fetten
Jahre sind vorbei), weil wir alle wissen, dass es so wahrscheinlich nicht bleiben wird. Etliche größere Krisen rauschen auf uns zu. Da wird der Mensch unsicher...