Viele sind es nicht, könnten es aber sein: zufrieden.
Es ist offenbar für viele Menschen in der Bundesrepublik nicht so einfach zufrieden zu sein. Stattdessen trifft man häufig auf Unzufriedenheit. Man sieht es an der bitteren Miene, am schleppenden
Schritt, am fehlenden Gruß, an den großen Autos. Ins Gesicht schaut man sich nicht mehr. Offenheit fehlt. Nicht immer, aber immer öfter. Und das nicht erst, seit Corona uns fest im Griff
hat.
In vielen Lebensbereichen geht es uns insgesamt besser denn je. Aber vielleicht ist es gerade der Wohlstand einer Gesellschaft, der zu solchen Auswüchsen führt? Oder zu viel Medienkonsum? Zu viel
Selbstbezogenheit? Eine zu hohe Erwartungshaltung an andere? Zu starke Hierarchien in der Gesellschaft und in den Arbeitswelten? Oder liegt es allgemein am pekuniären Auseinanderdriften der
Gesellschaft?
Wir leben in Deutschland in einer ausgeprägten Hierarchie- und Konkurrenzgesellschaft. Man vergleicht sich gerne mit anderen, will schneller, höher, besser sein – im wortwörtlichen Sinne und auch
metaphorisch. Neid und Missgunst haben sich ausgebreitet. Einer gönnt dem anderen „nüscht“. Dabei ist es offenbar gar nicht so schwer zufrieden zu sein – gerade in Wohlstandsgesellschaften. Der
Norden Europas zeigt wie es geht.
Ich rate: Öfter mit Finnland beschäftigen! Der Staat gilt laut aktuellem „World Happiness Report“ als das Land mit den glücklichsten Menschen weltweit (das 3. Mal in Folge). Zufriedenheit scheint
das große Thema der Finnen zu sein. Dort setzt man auf Gelassenheit und Ruhe, Naturerlebnisse und vor allem auf flache Hierarchien, soziale partizipative Mitbestimmung und staatliche
Verantwortung für alle Mitglieder der Gesellschaft.
Ein gutes Bsp. ist die neue Oodi-Bibliothek.
Oodi - Finnlands Super-Bibliothek in Helsinki (Wohnzimmer- und Partizipationsprojekt)
https://worldhappiness.report/