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Streuobstwiesen sind jetzt UNESCO Weltkulturerbe.


Kulturlandschaften zu schützen wird immer wichtiger. Bevor unsere Zivilisation die letzten Natur- und Kulturschätze hinwegfegt, sollten wir nochmal genau hinschauen.

Streuobstwiesen wurden Anfang 2021 als ein „Immaterielles Weltkulturerbe“ anerkannt. Das ist ein guter Schritt und macht Hoffnung. Es wird nochmals auf den Wert alter Kulturlandschaften und auf die Vielfalt sowie den Erhalt alter Obstsorten hingewiesen.

Laut UNESCO gilt die Auszeichnung für das gesamte Bundesgebiet und ganzjährig. Streuobstwiesen wurden als traditionelle Handwerkstechnik eingestuft.

Die Altmark ist so eine alte Kulturlandschaft. Obstanbau auf Wiesen und an Wegen sowie Straßen ist hier seit mehreren Jahrhunderten gang und gäbe. Leider gibt es in den letzten Jahren immer mehr Beispiele dafür, dass dieser Schatz verloren geht. Bäume überaltern und werden nicht ausreichend ersetzt, Wissen geht verloren. Dazu kommt, dass unsere alte altmärkische Kulturlandschaft durch riesige Infrastrukturprojekte gefährdet ist. Während man im benachbarten Wendland/Elbtalaue fast 7.000 neue Obstbäume gesetzt hat und seine Kulturlandschaft quasi kultiviert und nicht zerschnitten haben möchte, aasen wir mit unserer Natur.

Es gibt viele Initiativen in der Altmark, um dem entgegenzuwirken. Zum Beispiel den neu gegründeten Verein „Kulturlandschaft Altmark“ oder auf der Landesebene die „Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt“. BUND und NABU setzen sich ein. Der Naturerbeverein Vissum ist auf diesem Gebiet aktiv. Und Mostereien kümmern sich auch: Mobile Mosterei Apfelkönig in Apenburg oder die traditionsreiche Diesdorfer Mosterei.

Wir mosten als Herberge jedes Jahr Äpfel und bekommen so ca. 1.000 Liter Apfelsaft. Immer im Herbst – September oder Oktober. Wir nutzen unsere eigenen Bäume (ca. 80 Stück) und schwärmen zusätzlich in die Umgebung aus. Es gibt viele Bäume mit Äpfeln, bei denen die Eigentümer keine Lust an der Ernte haben und die Bäume frei geben. Als Dank bekommen sie einen Teil des Apfelsaftes von uns geschenkt. Die 1.000 Liter teilen wir uns zudem mit den Freunden, die beim Sammeln und Mosten mithelfen. Unterstützt werden wir von der Apenburger Mosterei, die zu uns kommt, um die gesammelten Äpfel zu mosten. Mehr dazu hier.  

Ein Obstbaum-Projekt haben wir auch initiiert – leider bis jetzt ohne Erfolg. Der Gemeinderat Dähre und die anliegenden Landwirte verhindern das Projekt. Mehr dazu hier.

Mehr zur UNESCO-Auszeichnung unter:
https://www.unesco.de/kultur-und-natur/immaterielles-kulturerbe/immaterielles-kulturerbe-deutschland/streuobstanbau