Der Entdecker John Franklin ist die Hauptperson in dieser Personen- und Gesellschaftsstudie.
Das Buch las ich bereits im Juni 2013. Damals waren wir auf Hochzeitsreise im rumänischen Apuseni-Nationalpark in den West-Karpaten. Wolfs- und Bärenzone. Wir waren mit dem Esel „Bathor“ und
unserem Hund „Lasse“ unterwegs. „Die Entdeckung der Langsamkeit“ passte sehr gut zu unserer Eselreise. Für zwei schnelle Menschen, wie wir es sind, muss die Langsamkeit tatsächlich entdeckt und
geübt werden. Der Esel half dabei und das Buch auch.
Im April 2021 habe ich es nochmals gelesen. Ein Buch, dass man offenbar alle paar Jahre ohne Probleme und Langeweile wiederlesen kann. Sehr empfehlenswert!
Das Buch handelt von Sir John Franklin, einem Mann, den es in der Realität gab. Er lebte von 1786-1847. Royal Navy Officer, Forscher, Schriftsteller. Gouverneur von Tasmanien – zu seiner Zeit
hieß die Insel noch Van-Diemens-Land. Quasi und irgendwie ein Alleskönner auf bestimmten Gebieten. Er war ein langsamer Mensch, konnte als Kind keinen Ball fangen, da dieser für ihn nicht recht
wahrnehmbar war. Er hatte jedoch Eigenschaften, die ihn trotzdem Karriere machen ließen. Und diese Eigenschaften sind im Buch wunderbar beschrieben – eine Reise durch sein Leben, sein Wirken,
sein Denken und die Zeit, in der er lebte. Und natürlich handelt das Buch auch von seinem allmählichen Aufstieg innerhalb der englischen Gesellschaft. Dabei blieb er immer er selbst, fest
verankert in seiner Ruhe, die so viel Leben sah und verarbeitete.
Das Buch ist eine Metapher. Es erinnert uns daran, dass es eine Zeit ohne Schnelligkeit, Hektik und Ruhelosigkeit gab. Diese verabschiedete sich zu Beginn des 19. Jahrhundert – als wir ins
industrielle Zeitalter eintraten. John Franklin hat beides erlebt: das ruhige Zeitalter und das rasende Zeitalter. Aber Zeit seines Lebens blieb er entspannt und behielt den Überblick, wo andere
in Panik gerieten.
https://de.wikipedia.org/wiki/John_Franklin
Cover des Buches gerne hier.