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Phytozid.


Das Wohl von Pflanzen wird Thema. Nicht nur Menschen fühlen und leben. Neben Tieren tun dies auch Pflanzen.  

Es scheint so, dass Teile der Menschheit anfangen etwas genauer hinzusehen. Zum Beispiel beim Thema „Krone der Schöpfung“. Einige Menschen tun dies seit Jahrzehnten. Ergebnis: Der Homo sapiens ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Das Krönchen wackelt. Manche Zeitgenossen meinen sogar wir wären die gefährlichsten Raubtiere auf diesem Planeten. Da ist was dran. 

Menschen, die Naturreligionen folgten, wussten immer, dass Tiere und Pflanzen einen eigenen Wert haben, der respektiert werden muss. Nur wir Jetztmenschen (monotheistischen Religionen unterworfen a la „mach` dir die Welt zum Untertan“) müssen uns dieses Wissen nach und nach neu aneignen. Neu entdecken! Mühsam und langsam. So kommt zutage, oft zuerst im philosophischen und begleitend im journalistischen Bereich, dass eine Neueinschätzung der Lebensrechte anderer Lebewesen auf diesem Planten angesagt wäre.

Von Tierrechten lesen und hören wir schon lange. Nun kommen nach und nach die Pflanzen hinzu. Ich selbst denke schon längere Zeit darüber nach und mache mir meine Gedanken… Pflanzen sind halt Lebewesen. Natur, die uns umgibt. Natur, die gedeiht und einem Kreislauf von Wachsen, Werden und Vergehen unterworfen ist (so, wie wir Menschen auch). Natur, die von uns (aus)genutzt wird. Das können wir eigentlich nicht übersehen.

Hanno Rauterberg schreib kürzlich in der ZEIT einen wunderbaren Artikel zu diesem Thema. „Plantage des guten Willens“ (Feuilleton, 17.02.2022) kreist um das Thema, welchen aktuellen Blick wir auf das Thema Natur werfen. Dort am Beispiel des Zimmergrüns. Und klar, das Thema „ziemlich schlechtes Gewissen“ spielt beim sapiens mehr und mehr eine Rolle. Intuitiv merken wir, dass gewaltig was schief läuft auf diesem Verwertungsplaneten. „…ein tiefer Wandel im Denken wie im Fühlen…“, wie Rauterberg schreibt.

Wir überzüchten und übernutzen Tiere, Pflanzen und letztlich uns selbst. Wir erfinden immer neue Techniken der Ausbeutung und Wertschöpfung. Der sapiens wird zahlreicher auf dieser Welt, Milliarden gefährlicher Raubtiere. Freie Tiere und Pflanzen werden bedenklich weniger. Nur die gezüchteten, zur Ausbeutung bestimmten, Tier- und Pflanzenwesen werden mehr. Sie wachsen mit uns mit... mit unserem Hunger.

Phytozid… Das massenhafte Ermorden von Pflanzen. Dieses Morden und Gewalt ausüben ist so normal für uns, so täglich ausgeführtes Tun, dass der Gedanke, es könnte anders sein, im Reich Absurdistans angesiedelt sein muss. Es ist aber klar, dass Massentierhaltung von einer Massenpflanzenhaltung oder Massenpflanzenvernichtung (siehe Amazonien) begleitet wird. Beides ist voneinander abhängig. Eins geht nicht ohne das andere. Zumindest so, wie es derzeit gemacht wird. Und beides nur… zum Wohle des Menschen. Eines Menschen, der gelernt hat abzuspalten und nicht so genau hinzusehen, wenn es darum geht das Leid anderer Lebewesen wahrzunahmen.