Funktionieren. Maske. Leiden.
Kennen Sie das auch? Wiederholt lächelt Ihnen ein Gesprächspartner ins Gesicht und gibt sich zugewandt, verständnisvoll und freundlich. Erst später merken Sie, dass diese Emotionen gar nicht das
waren, wofür Sie sie gehalten haben.
Menschen verstecken sich heute vermehrt hinter Gesichtsmasken, die sie sich im Laufe der Zeit aus privaten oder beruflichen zugelegt haben. Diese Masken spiegeln nicht ihr wahres Empfinden wider.
Sie schützen aber. Denn eine Maske wird bemüht, um Unsicherheit, Schmerz, Depression, Neid oder wahlweise Missgunst zu verbergen. Ein Verstecken mit sicherem Abstand zum Menschen gegenüber. Eine
Ohnmacht, der sie nicht entfliehen können.
Aber warum tun Menschen, als ob sie… freundlich sind, höflich sind, erfolgreich sind, selbstbewusst sind… Ich weiß es nicht. Sicher gibt es dazu wissenschaftliche Studien. Denken kann man sich
zumindest, dass es der gesellschaftliche Druck ist, der sie dazu bringt. In einer Welt, die auf Glanz und Gloria, Erfolg und Reputation getrimmt ist, muss man sich hüten diesen Erfolgsmustern
nicht zu entsprechen. Dann lieber so tun als ob… und funktionieren. Leiden im Stillen.
Würden mehr Menschen ihr Innerstes zeigen und wahrhaftig emotional leben (ohne dies zu übertreiben oder Opfer sein zu wollen), wäre die Welt vielleicht ein wenig vielleichter. Durchschaubarer und
einfacher. Im Grunde will man keine Menschen um sich haben, die so tun als ob. Die tun einem immer etwas leid.