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Antinatalismus.


Die freiwillige Kinderlosigkeit ist gerade ein großes Thema.

Antinatalisten sind Menschen, die sich aus eigenem Willen heraus gegen die Zeugung von Kindern entscheiden. Diese Menschen scheinen mehr zu werden – weshalb ein „Ismus“ kreiert wurde. Der Antinatalismus. Reproduktionsstopp.

Es gibt den „egoistischen Antinatalismus“, den „ethischen Antinatalismus“ und den „universellen Antinatalismus“. Diese meine ich hier nicht. Mir geht es um den „bevölkerungspolitischen Antinatalismus“.

Menschen streiten sich wegen dieses Themas. So wie Menschen halt immer mal gerne streiten. Die einen sagen: Das geht doch nicht, da stürbe ja die Menschheit langfristig aus. Die anderen: Wir müssen sowieso weniger Menschen auf dieser Erde werden, die Ressourcen werden knapp, die Umwelt muss geschützt werden, fangen wir schon mal an die Reproduktionsrate zu senken. Quasi…do it yourself. Dazwischenliegende Graustufen gibt es natürlich auch.

Da ich die Dinge gerne einfach und nicht kompliziert mag und es schätze Probleme von vielen Seiten zu betrachten… wage ich zu sagen, dass beide Streitparteien recht haben. Langfristig wäre es tatsächlich mit den Humanoiden aus, wenn sich alle Frauen (und Männer) darauf vorbereiten keine eigene „Nachtzucht“ zuzulassen. Aber… alle? Es ist ja klar, dass das niemals alle Frauen (und Männer) betreffen wird. Wann handelten alle Menschen dieser Erde schon kollektiv gemeinsam? Nie. Es gibt Exemplare des Menschen, deren einziges Lebensziel es ist, sich fortzupflanzen und die auch gar keinen anderen Lebensanspruch haben. Denen geht das Mutter- und Vatersein über alles.

Zu viele Menschen auf dieser Erde? Ehrlich gesagt: Sehe ich auch so. Da besteht Handlungsbedarf. Langfristig müssen wir weniger werden, aber das ist wahrscheinlich nur über einen Zeitraum von 200 bis 500 Jahren hinzubekommen. Die UNO geht davon aus, dass wir bis 2100 erstmal 12 Milliarden auf dieser Erde werden. Dann wird es richtig eng. Danach soll die Zahl wieder runtergehen – wahrscheinlich, weil es dann Ressourcenprobleme größeren Ausmaßes geben wird.  

Auch ich habe keine Kinder. Nicht selbstgewählt, sondern aufgrund einer Endometriose-Erkrankung, die mit 38 Jahren bei mir festgestellt wurde. Ich hätte gerne Kinder gehabt.

Es ist leider tatsächlich so, dass ich sagen kann und muss, dass meine Kinderlosigkeit wohl der größte Umweltschonungsbeitrag ist, den ich je geleistet habe und den ich noch leisten werde können. Traurig, aber die Fakten sind so wie sie sind. Es nützt ja nichts, den Kopf in den Sand zu stecken und sein Leben lang traurig darüber zu sein. Aus einem nicht so guten Umstand kann frau noch einen positiven Aspekt herauskristallisieren.

Kunstinstallation Biennale Venedig 2015.
c Amanda Hasenfusz