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Bruttonationalglück.


Die Diskussion über das Gross National Happiness kommt langsam in Fahrt.

Dieses Thema beschäftigt mich schon ein paar Jahre. Heute, kurz vor dem 10. UN-Tag des Glücks schreibe ich ein paar Zeilen dazu. Zudem steht die Veröffentlichung des World Happiness Reports für 2023 unmittelbar bevor.

Das Königreich Bhutan macht es vor. Ansporn des politischen Handeln einer Regierung sollen nicht mehr die Geldflüsse und das Wirtschaftswachstum (Bruttoinlandsprodukt) sein. Wenn es darum geht das menschliche Zusammenleben zu gestalten, soll auch der Anteil an Glücksgefühlen in der Bevölkerung (Bruttonationalglück | BNG) eine Rolle spielen. In Bhutan macht man sich bereits seit ein paar Jahrhunderten Gedanken darüber.  

Ein sehr spannendes Thema, das uns zu den Ursprüngen unserer Gesellschaft zurückführen kann und evtl. aufzeigt, wo wir falsch abgebogen sind und was wir insgesamt verbessern können, um eine weniger aggressive Wirtschaftsordnung und damit weniger aggressive Menschen zu haben. Zwar wird im Kapitalismus nichts mehr geschätzt, als das individuelle Glück (als Element der steten persönlichen Leistungssteigerung) und dies auch marketingtechnisch permanent verbreitet. Aber der Harken an der Sache ist: Menschen sind selten reine Einzelgänger. Wenn uns die anderen fehlen, sind wir meist nicht glücklich. Zudem macht Geld nicht glücklich – es beruhigt immerhin.

Zitat aus wikipedia:

Während konventionelle Entwicklungsmodelle das Wirtschaftswachstum zum herausragenden Kriterium politischen Handelns machen, wird mit der Idee des Bruttonationalglücks angenommen, dass eine ausgewogene und nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft nur im Zusammenspiel von materiellen, kulturellen und spirituellen Schritten geschehen kann, die einander ergänzen und bestärken. Um diese Dimensionen im Bruttonationalglück widerzuspiegeln, wurden vier Säulen entwickelt.

Folgende Aspekte bilden hierzu den Rahmen des Bruttonationalglücks:

→    Förderung einer sozial gerechten Gesellschafts- und Wirtschaftsentwicklung: Durch eine gerechte Wirtschaftsentwicklung kann das Land unabhängiger vom Ausland werden und sich gesellschaftlich weiterentwickeln.

→    Bewahrung und Förderung kultureller Werte: Sowohl die Religion als auch die Kultur besitzen bei den Bhutanern einen hohen Stellenwert.

→    Schutz der Umwelt: Diese Säule impliziert eine nachhaltige Entwicklung, die für den Planeten Erde eine immer höhere Bedeutung gewinnt. Folglich sollen heutige Generationen die Umwelt so behandeln, dass auch noch zukünftige Generationen die eigenen Bedürfnisse auf der Erde befriedigen können.

→    Gute Regierungs- und Verwaltungsstrukturen: Die Politik bestimmt Bedingungen und setzt Regeln fest, die das Leben der Einwohner Bhutans beeinflussen.

Ich würde sagen: Prädikat wertvoll.

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